Ausstellungshaus Spoerri Hadersdorf am Kamp, Kamptal-Wagram-Tullner Donauraum, Niederösterreich
Daniel Spoerri: künstlerisches Schaffen und Künstlerfreundschaften
Der Hauptplatz von Hadersdorf am Kamp ist ein wahres Schmuckstück mit seinen sorgsam renovierten Barock-, Renaissance- und gotischen Fassaden. Hier befinden sich die beiden historischen Gebäude, die Daniel Spoerri als Ausstellungsorte neu belebt hat. Besonders reizvoll ist das Zusammenspiel von Kunst und der intimen Atmosphäre eines (geräumigen) Wohnhauses mit Garten und Innenhof.
2009 wurde das AUSSTELLUNGSHAUS eröffnet. Hier werden in wechselnden Ausstellungen Werke von Daniel Spoerri im Dialog mit Arbeiten seiner Künstlerfreund*innen gezeigt.
Daniel Spoerri wurde vor allem durch seine "Fallenbilder" weltbekannt. Das sind auf Tischplatten fixierte Überreste einer Mahlzeit oder einer anderen zufällig vorgefundenen Situation. Eingefangen wird damit ein Stück Alltagswirklichkeit wie in einer Falle.
Daniel Spoerris künstlerisches Schaffen geht über die Herstellung von Bildern und Skulpturen weit hinaus. Mit dem Restaurant Spoerri und der dazu gehörigen Eat Art Galerie, die er 1969/70 in Düsseldorf eröffnete, wurde der Künstler zum Begründer der EAT ART. Darin erkundete er den Geschmackssinn des Menschen und hinterfragte Essgewohnheiten.
Das Ausstellungs-Jahr 2025: “Zimtzauber. Zufall, Alltag, Kleben. Daniel Spoerri“
Nach Daniel Spoerris plötzlichem Tod im vergangenen Jahr zeigt das Ausstellungshaus 2025 eine eindrucksvolle Schau rund um Spoerris vielfältiges Werk. Bedeutende Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen erlauben einen Blick auf frühe Arbeiten. Die Ausstellung soll Besucher:innen eine Möglichkeit bieten, diesem großen Künstler auf einer persönlichen Ebene zu begegnen und sich ganz auf sein Werk einzulassen. Die Räumlichkeiten des Hadersdorfer Museums ermöglichen einen solchen Zugang, da der Charakter einer privaten Umgebung erhalten wurde.
Daniel Spoerri wurde in den 1960er Jahren mit seinen sogenannten Fallenbildern international bekannt. In diesen fixierte er Esstische mitsamt Tellern, Besteck und Speiseresten im Zustand nach dem Mahl – konservierte Momentaufnahmen des Alltags. Der Zufall und das Flüchtige wurden hier zum künstlerischen Prinzip.
Wenige Jahre später, 1968/69, fand Spoerri auf der griechischen Insel Symi eine neue Ausdrucksform. Mit den sogenannten Zimtzauber-Konserven“ versuchte der Künstler, Abstand zu seinen Fallenbildern zu gewinnen: Statt ganzer Tischsituationen arrangierte er nun einzelne Fundstücke des Alltags – Knochen, Drähte, Seile, Metallreste oder Konservendosen – zu poetisch aufgeladenen, fetischartigen Objekten. Hier untersuchte er die „magische“ Seite von Objekten, natürlich mit der ihm eigenen Skepsis. Diese Arbeiten erzählen von Erinnerung, Verlust und Verwandlung, der Titel spiegelt die Ironie und den Sprachwitz des Künstlers. Die Zimtzauber-Objekte sind das Herzstück der aktuellen Ausstellung im „Ausstellungshaus Spoerri“ in Hadersdorf am Kamp. Sie lassen weitere Schwerpunkte aus dem breiten Spektrum von Spoerris Schaffen in anderem Licht erscheinen.
Das Ausstellungs-Jahr 2026:
Über die Wintermonate bleibt das Ausstellungshaus geschlossen, die neue Ausstellung "Das sentimentale Museum" eröffnet am 28. März 2026.
Was ist ein "Sentimentales Museum"? Es ist ein Museum der Liebe zu den Dingen, das Daniel Spoerri erfunden hat. 1979 begann es in Köln und hatte Fortsetzungen in Berlin, Basel, Paris und manchen anderen Städten. Es ging immer um Alltagsgeschichte, um private oder offizielle Relikte, die eine Geschichte zu erzählen haben. Jeder Mensch besitzt solche Erinnerungsstücke, ein Foto, eine Locke, ein Steinchen oder sonst etwas.
Neben einem historischen Überblick über das Konzept und die bisherigen Umsetzungen des "sentimentalen Museums", ist auch ein "sentimentales Museum" von Hadersdorf geplant. Dazu sind die Bewohner:innen eingeladen, Souvenirs, die sie persönlich mit Hadersdorf verbinden für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung zu stellen und die dazugehörigen Geschichten zu erzählen.
© Bild 1 und 2 (Haus und Hof): Rita Newman | Bild 3 - 7 (Zimtzauber und „Portrait Daniel Spoerri“): Jürgen Glück | Bild 8 („Les ronds de serviette“): Collezione Peruz | Bild 9 („Mort musicien“): Landessammlungen Niederösterreich
Öffnungszeiten & Infos
- Ausstellungs-Jahr 2025: 23. März - 02. November 2025, FR - SO 11.00 - 18.00 Uhr, sowie an Feiertagen, die auf einen Donnerstag oder Montag fallen.
- Ausstellungs-Jahr 2026: 28. März - 02. November 2025, FR - SO 11.00 - 18.00 Uhr, sowie an Feiertagen, die auf einen Donnerstag oder Montag fallen.
Besichtigungen außerhalb der Öffnungszeiten nach Voranmeldung, für Gruppen oder Kleingruppen mit Führung möglich!
Eintrittspreise | |
Erwachsene | € 7,- |
Schüler / Studenten | € 4,- |
Ö1 Club / Pensionist*innen | € 6,- |
Kinder bis 14 Jahre / ICOM Card | frei |
Gruppenpreis (ab 5 Personen) pro Person | € 5,- |
Schulklassen (pro Schüler) | € 2,50 |
Führung für Gruppen unter 17 Personen | € 50,- |
Führung für Gruppen ab 17 Personen pro Person | Eintritt + € 3,- |
Führung für Schüler (begleitender Lehrer frei) | € 15,- |
Das Ausstellungshaus kann auch mit der Niederösterreich Card besucht werden! Freier Eintritt für ICOM-Mitglieder!
Anreise
Mit dem Auto:
- Von Wien
etwa 70 km - Fahrzeit ca. 50-60 Minuten - Von Krems
etwa 10 km - Fahrzeit ca. 15 Minuten - Von St.Pölten
etwa 35 km - Fahrzeit ca. 30 Minuten
Parken beim Austellungshaus:
Vor dem Ausstellungshaus und um den Hauptplatz stehen Parkplätze zur Verfügung.

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